DIE 27 FRAUEN DES MONDES (NAKSHATRAS)

 
Dieser Artikel zur indischen Astrologie ist zusammengestellt und zitiert aus dem Buch von Florian Euringer, Indische Astrologie, die 27 Frauen des Mondes, Ariston Verlag, Genf 1989. Mit freundlicher Genehmigung des Autors!  http://www.hariaum.de/

Die Gradangaben beziehen sich auf den SIDERISCHEN Tierkreis! Einleitung zu Ayanamsa und siderischem Tierkreis HIER!

Die westliche Astrologie benutzt fast ausschliesslich den tropischen Tierkreis. Grobe Berechnung: Position (untenstehend) im siderischen Tierkreis + 24° = Position im tropischen Tierkreis!

Mit den Nakshatras und Tithis  lässt sich die Mondposition und die damit verbundene(n) Eigenschaft(en) schon recht deutlich umreissen.

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Ashwini: 0° - 13°20’ Widder

 

Magha: 0° - 13°20’ Löwe

 

Mula: 0°00’ - 13°20’ Schütze

 

Bharni: 13°20’ - 26°40’ Widder Purva(-Phalguna): 13°20’ - 26°40’ Löwe

 

Purva-Shada: 13°20’ - 26°40’ Schütze

 

Krittika: 26°40’ Widder – 10°00’ Stier

 

Uttara(-Phalguna): 26°40’ Löwe – 10°00’ Jungfrau

 

Uttara-Shada; 26°40’ Schütze – 10°00’ Steinbock

 

Rohini: 10°00’ – 23°20’ Stier

 

Hasta: 10°00’ – 23°20 Jungfrau

 

Shravana: 10°00’ Steinbock – 23°20’ Steinbock

 

Mruga: 23°20’ Stier – 6°40' Zwillinge Chittra: 23°20’ Jungfrau – 6°40’ Waage

 

Dhanishta: 23°20’ Steinbock – 6°40’ Wassermann

 

Ardra; 6°40’ – 20°00’ Zwillinge

 

Swati: 6°40’ Waage – 20°00’ Waage

 

Shatabisha: 6°40' - 20°00' Wassermann

 

Punarvasu: 20°00’ Zwillinge – 3°20’ Krebs

 

Vishaka: 20°00’ Waage – 3°20’ Skorpion

 

Purva-Bhadra: 20°00' Wassermann - 3°20' Fische

 

Pushya: 3°20’ – 16°40’ Krebs

 

Anuradha: 3°20’ – 16°40’ Skorpion

 

Uttara-Bhadra: 3°20' Fische - 16°40' Fische

 

Ashlesha: 16°40’ – 30°00’ Krebs

 

Jyeshta: 16°40’ – 30°00’ Skorpion

 

Revati: 16°40' Fische - 30°00' Fische

 

Ashwini: 0° - 13°20’ Widder

Ashwinis: göttliche Zwillinge, geboren aus der Vereinigung der Sonne mit ihrer geliebten Gattin, die schliesslich vor deren Strahlung floh. Um unerkannt zu bleiben, nahm sie die Gestalt eines Pferdes an. So betrat sie die kühle Erde, um sich vom hitzigen Eheleben zu erholen. Als die Sonne sie nach langer Suche erblickte, war sie von dieser Stute so begeistert, dass auch sie sich in ein Pferd verwandelte. Neun Monate später erblickten die Ashwinis das Licht der Sonne, ihres Vaters.
Die Ashwinis sind die Ärzte der Götter, die ewig jugendliche Kraft der Heilung. Beginn des Zodiaks --- Beginn des Tages/der Morgendämmerung. Sternbild der Andromeda, darin der von blossem Auge wahrnehmbare Andromedanebel. Stern Beta-Andromeda (7°Widder): von den Arabern Mira genannt (der wunderbare Stern), soll Klugheit, Ausdauer und Beharrlichkeit schenken.
Beta-Arietis (10°Widder) kennzeichnet den Erhöhungspunkt der Sonne und soll Wagemut, Kühnheit und Impulsivität verleihen. Entspricht jetzt (um 2000) interessanterweise dem Gruppenschicksalspunkt 3° Stier tropisch: Jupiter-Venus!
Konstellation voller Schönheit und Ästhetik:***G: beliebt, schlau, geschickt, ehrgeizig, opferbereit, sozial, unschuldig, schnell, leicht, fröhlich.

Bharni: 13°20’ - 26°40’ Widder

Bharni: Urmutter des Lebens. In Form der Gebärmutter hat sie uns die Pforte ins Leben aufgestossen, als Mutter Erde wird sie uns einst wieder in sich aufnehmen. Welches ihrer Gesichter sie uns zuwendet, das gewalttätig-verschlingende oder das mütterlich-umsorgende, hängt allein von unserem inneren Zustand ab. Wer die Sprache der Gewalt und Grausamkeit spricht und versteht, dem begegnet sie als Kali auf einem Löwen reitend, um den Hals eine Kette aus frisch abgeschlagenen, noch blutenden Menschenschädeln gewunden. Mir und dir erscheint sie vielleicht als gütige Herrscherin, vornehm, bescheiden und liebenswürdig. Sie ist das Gesetz der Welten, welches jedem Wesen in göttlicher Fürsorge seinen Platz zugeteilt hat. Wer ihre Gastfreundschaft missbraucht, dem wird sie sich von ihrer dunklen Seite zeigen.
Bharni bemerkt sofort jegliche Falschheit, jegliches Abweichen vom steinigen Pfad der Tugend. An so einem Tag (d.h. Mond in der Konstellation Bharni) kann es geschehen, dass unliebsame Auswirkungen vergangener Handlungen und Gedanken auftreten. Als Tageskonstellation hat Bharni einen relativ schlechten Ruf.
***G: gesund, vital, wahrheitsliebend, charismatisch, geschäftstüchtig, stabil, auch launenhaft.

Krittika: 26°40’ Widder - 10°00’ Stier

Vor rund drei- bis fünftausend Jahren bildete diese Konstellation den Anfang des Tierkreises. Bei ca. 3° Stier liegt das Siebengestirn (Plejaden), der mythische Geburtsort des Mondes.
Krittika war die wildeste der Schwestern (also der Frauen des Mondes): sie wird als sinnlich, stark, stolz, ehrgeizig, gefrässig, tapfer, aufbrausend und kreativ beschrieben. Sie verkehrt in höchsten Kreisen, hat eine ausgezeichnete Erziehung genossen, ist eine durch und durch herausragende Erscheinung. An einer (oder einem) Krittika führt kein Blick vorbei, sie will die Erste sein, will bestimmen und unabhängig bleiben. Sie ist die Göttin des Feuers; mit ihm teilt sie Aktivität, Energie, Wildheit, Begeisterung. Sie erhellt und verzehrt sich und ihre Umgebung – eine wilde, launische Schönheit, immer auf der Suche nach neuer Nahrung.
Krittika: der vedische Prometheus, durch sie wird das Feuer auf die Erde gebracht. Wenn der Mond in Krittika steht, sollten keinerlei Unternehmungen in der äusseren Welt begonnen werden (Ausnahmen: Beginn von Kriegshandlungen, Abhalten von Pferderennen und die Installation von Beleuchtungskörpern).
Reisen zum Zentrum der Seele und zum Ursprung der Kraft werden von Krittika unterstützt, ebenso Feuerzeremonien.

Rohini: 10°00’ - 23°20’ Stier

Im Sanskrit bedeutet Rohini ein junges Mädchen, welches gerade die erste Menses bekommen hat – ein jugendlich frisches und reines Wesen, welches die Vorzüge eines Kindes und einer Frau in sich vereint. Sie ist die lieblichste aller 27 Schwestern, hat grosse, bezaubernde Augen, ist klug, geschickt, wahrheits- und menschenliebend, kunstfertig und -verständig, eine ausgezeichnete Rednerin, voll Klarheit und Überzeugungskraft, ein Wesen ohne Neid und mit angenehmen Manieren. Allerdings ist ihr eine gewisse Unbeständigkeit zu eigen, die sich auf emotionaler Ebene in häufig wechselnden Herzensbindungen, auf physischer als Reiselust äussert.
Auf 15°56’ im Stier liegt der Fixstern Alpha-Tauri, von den Arabern wurde er Aldebaran genannt (der den Plejaden folgende), damit wird grosse Energie verbunden.
Rohini: Fähigkeit, in allen Lebenslagen ein dynamisches Gleichgewicht zu halten. Stabil im Sinne der Birke, die sich im Wind wiegt. Fast alles lässt sich an diesem Tag mit Vorteil beginnen (heiraten, in neue Häuser einziehen, Fundament legen, Haareschneiden, der Liebeslust frönen oder eine Ausbildung beginnen).

Mruga: 23°20’ Stier - 6°40 Zwillinge

Das Sternbild Orion bildet die Konstellation Mruga. Sowohl der indische Mythos (Hirschkopf) wie auch der griechische (mächtiger Jäger Orion) bezeichnen Jagen und Jagd, Entkommen und Aufspüren. Im Sanskrit bedeutet „mruga“ suchen, verfolgen, jagen, zielen auf, erreichen wollen, untersuchen, fragen, bitten, erkunden. Mruga ist die Schwester des Mondes. Immer auf der Suche nach Wahrheit, pirscht sie sich an, leise und vorsichtig. Sie wird als neugierig, sanft, lieblich und anpassungsfähig beschrieben. Manchmal erscheint sie menschenscheu, misstrauisch, ohne Rückgrat, doch drückt sich darin nur ihre Empfindlichkeit aus, mit der sie Dinge wahrnimmt, die anderen Menschen verschlossen bleiben.
Am Mruga-Tag versammelt sich alle Gedankenenergie im Kopf. Die Haare können entfernt werden, um so der himmlischen Eingebung den Weg freizumachen (Tonsurschnitt bei Mönchen etc.). Gute Tageskonstellation für die Erweiterung des geistigen Horizontes. Vor übereilten Entscheidungen ist allerdings zu warnen – Bedenkenszeit (eine Nacht lang) wird angeraten.

Ardra; 6°40’ - 20°00’ Zwillinge

Vor etwa 7500 Jahren wanderte der Frühlingspunkt durch diese Konstellation: die ältesten Teile der Veden sprechen von Ardra als Beginn des Sternkreises. Ardra bedeutet im Sanskrit: feucht, dampfig, grün, saftig, flüssig, lebendig, frisch, anregend. Ardra ist (Auswahl) die Feuchtigkeit, in der alles Leben beginnt; die Kraft des jungen Vogels, der die Schale sprengt; die Blume, die den Asphalt spaltet; das Gras, welches über alle Torheiten und Wunden wächst. Aufgabe, die vorhandenen animalischen Kräfte in menschliche Fähigkeiten umzuwandeln: Mitleid, Freundlichkeit, Heiterkeit und Freiheit. ***G: physisch und mental robust, leidenschaftlich, tapfer, religiös, verantwortungsbewusst, aber auch faul, leicht erregbar, streitsüchtig, mit starkem sexuellem Impuls.
Ardra-Tag von einer gewissen Härte geprägt. Diäten können begonnen werden, man kann sich einer Operation unterziehen. Günstig für Vorhaben, die drastische Massnahmen zur Erhaltung oder Steigerung der Lebenskräfte verlangen. Subtiles besser auf andere Tage verlegen.

Punarvasu: 20°00’ Zwillinge –-3°20’ Krebs

Sirius bildet den Anfangspunkt dieser Konstellation. Sirius ist auch als Hundsstern (Alpha-Canis minor) bekannt (er kündigt die „Hundstage“ an). Ebenfalls finden sich Castor und Pollux (26°24’ bzw. 29°26’ Zwillinge) in dieser Konstellation.
Purnavasu steht für den Geist, der unberührt und ungebunden durch die Zeiten und Ewigkeiten zieht, dem Spiel der Welten gelassen beiwohnend. Purnavasu ist die Stille, aus der Ideen geboren werden, die Zeugungskraft der langen Weile.
***G: Zugang zu mystischen Ebenen, hochentwickelte Fähigkeit zur Abstraktion und Spekulation (Poesie). Schlau, von guten Manieren, fromm, gutmütig, geduldig, hilfreich, leicht zufriedenzustellen, vom Leben geprüft – auch kränklich, betrügerisch, eitel, dem süssen Leben zugewandt sowie des öfteren irrigen Anschauungen verhaftet. Steht öfters mit beiden Beinen fest im Himmel und wird deshalb nicht immer verstanden.
Als Tageskonstellation durchaus vorteilhaft, doch sollte nichts verliehen/ausgeliehen werden.

Pushya: 3°20’ - 16°40’ Krebs

Der Legende nach Buddhas Geburtskonstellation. (Da liess der Herr der drei Welten sich nach genauer Prüfung zur richtigen Zeit aus dem Himmel herab. Es war am fünfzehnten Tage des Monats, und der Vollmond stand in Konjunktion mit dem Sternbild Pushya. Klar und bei vollem Bewusstsein ging er zur rechten Seite in den Leib seiner Mutter ein, als diese gerade Fasttage hielt.)
Steht im Ruf des besten aller Sternhäuser. Ein Mond in Pushya ist nach Ansicht der alten Meister fähig, alle anderen Übel zu neutralisieren.
***G: Ausgeprägtes Pflichtbewusstsein, Loyalität, Dankbarkeit, Stabilität, Gelehrsamkeit, starke Intuition. Wunder Punkt: zuweilen übersteigerte Erregbarkeit und Sensibilität.
Als Tageskonstellation äusserst günstig angesehen. Was begonnen wird, wird wachsen, Freude und Wohlstand vermehren sich.

Ashlesha: 16°40’ - 30°00’ Krebs

Sanskritbed.: umklammern, umarmen, der enge Kontakt, die Vereinigung – aber auch: die Entzweiung, die Trennung. Die Schlange, die in alle mythologischen Überlieferungen den Weltraum umschlingt. Schmerz der Trennung und Wollust der Vereinigung. Das Band, welches die Welt zusammenhält.
***G: Wohin geht er/sie, woher kommt er/sie? Geheimnisvoll, lautlos, brillante Argumentation. Ist die Zunge gespalten? Sind Herz und Lippen eins?
Ashlesha-Tage sind mit Bedacht und Zurückhaltung anzugehen. Ist genügend Energie vorhanden, kann man manchen unangenehmen Dingen auf den Grund gehen und manchen Sumpf austrocknen.

Magha: 0° - 13°20’ Löwe

Bei 6° Löwe Regulus, der „kleine König“, bei den Arabern der Königsstern. In den vedischen Schriften ist der Mensch unter dem Einfluss von Magha ein geborener Führer; er vollbringt Bedeutsames, ist dabei aber oft ruhelos und setzt sich über Recht und Moral hinweg. Seine Schwäche ist es, bewundert und anerkannt werden zu wollen. Sein Ideal: sich selbst zu verbrennen, um den andern Licht zu schenken. Physische Kraft, Anmut, Stolz, Ruhe und Schönheit.
Nicht einfach, mit dem Übermass an Energie, welche dieser Tag bereitstellt, leicht zu leben, weder für das Individuum noch für den Magha-Tag allgemein. Stil Vulkan: Eruptionen sind schwer vorauszusagen.
An diesem Tag hat die Materie die Fähigkeit, psychische Kräfte zu binden. Verkaufen und Ausleihen von Gegenständen vermeiden. Bescheidenheit und Zurückhaltung als „der Schutz des Weisen“ vor allen negativen Einflüssen auf seine Lebensbahn.

Purva(-Phalguna): 13°20’ - 26°40’ Löwe

Bedeutung von Purva: “was zuerst kommt; was zuvor geschieht”. Phalguna: die Eigenschaft (Guna) der Reife (phala). Also das Stadium vor der eigentlichen Vollendung. Wie bei Magha „die Begeisterung der Materie“, aber in Purva wird mehr Wert auf die praktische, konkrete Gestaltung gelegt.
***G: voller vitaler Energie, ständig in Bewegung, vorherschauend, mit wachem Sinn für ökonomische und logische Zusammenhänge. Bringt die Dinge auf den Punkt, verwirklicht Ideen, macht sie sicht- und greifbar.
Himmlisches Feuer wird auf die Erde gebracht. Leichtsinn verhindern, nicht unbemerkt das Wertvollste verhökern. Kurzfristige materielle Vorteile sind täuschend. Wie zuvor bei Magha ist Zurückhaltung gefragt.

Uttara(-Phalguna): 26°40’ Löwe - 10°00’ Jungfrau

Der „letzte Teil“ (Uttara) der Reife (Phalguna), also die Zeit der Ernte, ist gekommen. Uttara will die gestalterische Kraft der Sonne (Löwe) auf uneigennützige Art und Weise direkt über die Persönlichkeit an die Welt weitergeben (Jungfrau). Die Energien lösen sich aus der Verbundenheit mit dem Ego (Magha und Purva): Uttara ist die Reife der Erfüllung, der Inbegriff der Menschlichkeit: Freundschaft, Mitleid, Hilfsbereitschaft.
***G: Gebende Freundschaft. Empfangen und geben viel Hilfe in ihrem Leben, sind intelligent, loyal, wahrheitsliebend, administrativ und organisatorisch geschickt, werden von umgebenden Menschen geachtet.
Tageskonstellation verspricht gute Früchte, mentale Ausgeglichenheit. Besondere Eignung für Heirat, Sex, Einkäufe, Beginn einer medizinischen Behandlung, Grundsteinlegung und landwirtschaftliche Arbeiten heikler Natur. Jedoch: kein Geld ausleihen (man wird es nicht übers Herz bringen, es wieder zurückzufordern...)!

Hasta: 10°00’ - 23°20 Jungfrau

Geburtshaus von Merkur: Fixstern Vindematrix (16° Jungfrau), „Winzerin“ oder e-Virgines genannt, soll (nach griechischen Quellen) den Intellekt schärfen, den unter seinem Einfluss Geborenen zu grosser geistiger Konzentration befähigen, sowie mit Zugabe von Mars die Liebe zum Streitgespräch fördern. Porrima (p-Virginis) bei 17° Jungfrau ist die griechische Göttin der Weissagung.
Hasta (Sanskrit) bedeutet: die Hand, etwas in Besitz nehmen, ein Längenmass (eine Handbreite), die Handschrift, die Unterschrift, die Handreichung, die Unterstützung, die Hilfe. Ergreifen, Begreifen: Hasta ist das Werkzeug des Menschen, der Menschlichkeit.
***G: Gelehrt, dankbar, hilfreich, mutig, enthusiastisch, talentiert und geschickt. Lenkt sein Streben auf Reinheit und Wissen.
Am Hasta-Tag ist nichts „verboten“, besonders geeignet für alles, was mit der Vermittlung resp. Aneignung von Wissen zu tun hat, sowie für heilerische und soziale Bemühungen.

Chittra: 23°20’ Jungfrau - 6°40’ Waage

Der Balancepunkt, die Achse der Waage ist erreicht: Fixstern Spica (bei genau 0° Waage siderisch) ist bei den Chinesen Ausgangspunkt des 28-teiligen lunaren Tierkreises, während die indische und griechische Tradition den Zodiak 180° von Spica entfernt beginnen lässt. Spica: Dieser Stern öffnet die Menschheit für die feineren Schwingungen des Geistes; so ist er besonders für Wissenschaftler, Schriftsteller, Kunstmaler und Musiker von Bedeutung. Edgar Cayce, der schlafende Prophet, berichtet, dass aus dieser Gegend des Weltalls Schwingungen ausgesandt werden, welche die Entwicklung und Ausbildung einer höheren Geistigkeit unterstützen werden.
Chittra: „hell, leuchtend, sichtbar, exzellent, schön, unterhaltend, offensichtlich, erregt, wagemutig, klar, seltsam, das Wunder, ein Bild malen, ein Gemisch vieler Farben“. Patron ist Vishwakarma, der Inbegriff der Kunstfertigkeit.
***G: grosses handwerkliches Geschick, Gefühl für Formen und Materialien, für Recht und Unrecht. Lauschen dem Puls der Zeit, verwirklichen im Einklang mit der natürlichen Ordnung ihr Menschsein. Ästhetisch geformter Körper. Extrem stilbewusst, kann sich an kleinsten Dissonanzen stören.
Chittra-Tag eignet sich für gross angelegte Unternehmungen, umfangreiche und komplexe Planungen, Organisation des Miteinbezugs von Menschen. Vorgehen soll umsichtig und rücksichtsvoll sein.

Swati: 6°40’ Waage - 20°00’ Waage

In dieser Konstellation: das Kreuz des Südens, Sternbild am südlichen Himmel im Waage-Bereich. Swati: „Schwert“ (Kreuzform). Swati ist das, was nahe am Selbst (Swa), aber mehr als das (Ati) (sträflich verkürzt zus.gefasst). Das Schwert dient als Werkzeug dafür, die Bande der Unwissenheit zu durchtrennen, den Schleier der Illusion eines getrennten Ichs zu durchtrennen. Die Hindus äussern sich folgendermassen über den Swati-Geborenen (***G): „Er ist gottesfürchtig, hat gute Manieren, ist pflichtbewusst, barmherzig, nachgiebig, wohltätig und gelehrsam; er kann körperliche Schmerzen nur schlecht ertragen und handelt oft zögerlich, aber immer wohlüberlegt.“
Der Tag mit dieser Mondkonstellation beschert dem Geist überdurchschnittliche Beweglichkeit (Bindung des astralen an den physischen Körper ist gelockert); gut für die Knüpfung neuer Verbindungen, Hochzeit, Ausbildungsbeginn, Beginn einer Freundschaft. Abgeraten wird vom Verkauf von Tieren oder Gegenständen, an denen man hängt (das Herz bleibt daran hängen!).

Vishaka: 20°00’ Waage - 3°20’ Skorpion

Am Anfang dieser Konstellation: Südliche Waagschale (a-Librae, Fixstern), die nach arabischen Quellen seinen Kindern tragischen Ruhm bringt. Bei 25° Waage steht die nördliche Waagschale (b-Librae) steht im besseren Ruf, die geistigen Kräfte zu fördern. In der Mitte der beiden (23° Waage) fühlt sich Saturn am wohlsten (er hat einen mässigenden Einfluss auf diese Konstellation). Vishaka ist die Göttin des Krieges, ist das Feuer des Verlangens, das alles verbrennt, was sich ihm in den Weg stellt. Das Wollen, der Wunsch, das Begehren: diese drei bilden die tragende Energie dieser Konstellation. Vishaka ist ungeduldig, eifersüchtig, heissblütig, geizig. Dank ihres Durchsetzungswillens ist sie ein guter Organisator, ein fähiger Verwalter der anvertrauten Güter. Sie ist tapfer und stark, scheut keine Auseinandersetzung. Sie und mit ihr die Menschen, in welchen sie lebt, haben aber auch ein zweites Gesicht: Bekommen sie in dieser Welt nicht ihren Willen, so weichen sie in die Welt der Träume aus.
Der Natur dieser Konstellation entsprechen die Veranstaltung sportlicher Wettkämpfe, der Kauf oder die Übung von Waffen sowie die Anschaffung von Statussymbolen. Auf Reisen sowie Unternehmungen, die viel Geduld, Milde und Nachsicht erfordern, sollte verzichtet werden. Die Frage angesichts dieser Konstellation: was ist das „Gute“ ohne das „Böse“?

Anuradha: 3°20’ - 16°40’ Skorpion

Bei 9° Skorpion sind die beiden folgenden Fixsterne nahe beieinander: d- und b-Scorpii (werden auch Akrah oder Die Stirn des Skorpions genannt). Platz des Okkulten. Die Stirn ist der Sitz der Willenskraft, des Verstehens, der Ort des dritten, geistigen Auges. Anuradha bedeutet „loben, verehren, befragen, geben, verschenken, der tägliche Gottesdienst, das Verlangen nach Erfolg, der Reichtum, das Teilen des Reichtums“.
***G: Anuradha-Menschen sind vom Schicksal gesegnet: Ihnen fällt die Gunst der Grossen dieser Welt ohne grosse Mühen zu. Die alten indischen Weisen sagen von diesem Menschen: „Er reitet auf Elefanten“ (= er fährt in einem Mercedes oder gar in einem Rolls-Royce). Reist gerne, liebt auf geistigem wie auf sexuellem Gebiet die Abwechslung (z.B. Casanova). Komplimente gehen leicht von der Zunge – aber wie steht es mit der Aufrichtigkeit? Versucht stets, das Gute in allen Dingen zu erkennen; guter Freund, mit dem man gerne seine Zeit verbringt.
Tag mit dieser Mondkonstellation: sanfte, milde Energie. Eignet sich besonders für den Antritt einer Reise, für die Hochzeit, den Beginn einer Romanze. Tag des Lobens.

Jyeshta: 16°40’ - 30°00’ Skorpion

Inmitten dieser Konstellation: Antares, der hellste und auffälligste Fixstern des Zeichens Skorpion. Vater von Mars (siehe Wochentage!): Draufgängertum, Kampfbereitschaft, Kühnheit. ***G: Jyeshta ist die älteste der 27 Schwestern. Wo immer sie auftritt, möchte sie die Nase vorn haben. Sie ist voller Energie, stolz, selbständig und neigt zu dramatischen Auftritten. Man spricht eher mit Respekt als mit Liebe von ihr; sie demonstriert ihr Wissen, ihre Überlegenheit oft zu penetrant. Andererseits schätzt man ihr Verantwortungsbewusstsein, ihre freigebig gewährte Hilfe sowie ihr Bemühen um Gerechtigkeit. Sie ist intelligent und verachtet oberflächliche Harmonie.
Der Tag mit der Mondkonstellation Jyeshta ist scharf und kantig. Vorsicht mit jeder Form von Anlass zu Streit. Weiss man das Recht jedoch sicher auf seiner Seite und ist entschlossen genug, so kann man sich heute besonders gut durchsetzen.

Mula: 0°00’ - 13°20’ Schütze

Mula bedeutet: „die Wurzel, das unterste Ende, das Äusserste von allen Dingen, das Extrem, das Fundament, der Urgrund, die Ursache, die Nachbarschaft, die Herkunft“. Das Milchstrassensystem hat einen Mittelpunkt, um den die gesamte Galaxie in rund 320 Millionen Jahren einmal kreist. Dieses Zentrum liegt bei 3° Schütze. Mula muss den Dingen auf den Grund gehen, bis in Extrem.
***G: Gibt sich nicht mit Halbheiten zufrieden, ist stolz, diszipliniert, clever, hat einen stabilen Verstand, gilt als fähiger Organisator und geschickter Politiker. Was er als falsch erkannt hat, wird ein solcher Mensch rücksichtslos bekämpfen. Bleibt meistens Sieger, ohne sich dabei allzu viele Freunde zu machen.
Tag mit Mond in Mula: von scharfer, der Tiefe resp. Dem Zentrum entgegenstrebender Energie. Was heute beginnt, will Bestand haben; am besten alle Tätigkeiten vermeiden, die sich allein an der Oberfläche des Lebens abspielen. Dagegen gut für das Fundament eines Hauses oder einer Ehe, Behandlung von Krankheiten, Säen und Ernten, Beginn einer Reise oder die Grabung eines Brunnens.

Purva-Shada: 13°20’ - 26°40’ Schütze

Hier geht es um die Wurzeln unserer Existenz als Individuum. Die Wünsche und Bedürfnisse sind in gewisser Weise das Zentrum aller mentalen Bewegungen. Hinter der Bekundung menschlicher Unzufriedenheit (Zorn, Hass, Gier, Ignoranz, Eifersucht etc.) findet sich als Ursache ein Wunsch, der nicht in Erfüllung gegangen ist. Es gilt, sich aus den Fesseln der Sehnsucht zu lösen und sich nicht ständig herabziehen und von seinen physischen Bedürfnissen gefangen nehmen zu lassen.
***G: Worauf das Herz und das Verlangen einmal ausgerichtet worden ist, dies kann nicht einfach wieder losgelassen werden. Loyal und treu im privaten Leben, sozial in allgemeinen Belangen. Macht sich oft Sorgen um sein Überleben.
Tag mit Mond in Purva-Shada: Langsam, langsam, besser ein wenig passiv. Tendenz, sich mit der Welt allzusehr zu verstricken. Heute sind die weltlichen Kräfte stärker, die spirituellen Kräfte schwächer als an anderen Tagen.

Uttara-Shada; 26°40’ Schütze – 10°00’ Steinbock

Jetzt stehen die Bindungen des Individuums ans höhere Selbst im Vordergrund. Diese „höheren“ Wünsche sind solche nach Dankbarkeit, Anerkennung, Respekt, Würde und Frieden. Betont ist die moralische Integrität, das „Überleben der Seele“.
***G: Dankbar, bescheiden und rücksichtsvoll. Sind die Lieblinge ihrer Eltern. Dann, als Erwachsene, können sie predigerhaft ihren Mitmenschen von der Vollkommenheit der geistigen Reiche erzählen. Vornehmer, aber hitzig-unruhiger Geist, weise, tolerant, geschätzter, loyaler Freund. Viele Höhen und Tiefen im Leben.
Tag mit Mond in Uttara-Shada: Stabilisierend für den Geist. Das Denken ist klar und logisch, ohne Härte. Gut für die meisten Unternehmungen.

Shravana: 10°00’ Steinbock – 23°20’ Steinbock

Zu Beginn dieser Konstellation: Atair (so nannten die Araber den hellsten Stern des Sternbildes Aquila, also „den Fliegenden“). In allen Mythologien ist der Adler der Hüter der astralen Welten; derjenige, der das Oben, den Himmel, gegenüber dem Unten, der Erde, abschirmt. Nur mit seiner Einwilligung kann ein Wesen die Welt des Geistes betreten. Shravana bedeutet: „hören, das Ohr, das Gehörte, das (durch Hören) erworbene Wissen, fliessen, der Fluss“ (die Sage berichtet, dass die Veden gehört wurden (und nicht etwa erdacht!).
***G: Gute Zuhörer. Lernen schnell, können zu Autoritäten auf ihrem Gebiet werden. Sensibles Empfinden, gewisse Medialität, spüren Missklänge schneller. Haben offene Ohren für die Sorgen anderer.
Tag mit Mond in Shravana: Bewegliche mentale Energie. Ohren sind offen, feine Untertöne sind leichter auszumachen. Gut für komplexe Unternehmungen. Gut und genau hinhören – Lauschen!

Dhanishta: 23°20’ Steinbock – 6°40’ Wassermann

Umfasst das Grenzgebiet (zwischen Saturn und Uranus). Diese Konstellation lebt von der Spannung zwischen Materie/Zeit (Steinbock) und Energie/Licht (Wassermann). Mars, der Bruder der Erde, soll eine besondere Vorliebe für Dhanishta haben (weil er hier die Spannung findet, die er braucht, um sich „zu veredeln“). Alles soll so ins „Bessere“ umgewandelt werden, mit Siegeswillen und Mut.
***G: Unabhängig, furchtlos, tapfer, sozial, edel und freudvoll – oft überschwänglich und leichtgläubig.
Dieser Tag eignet sich besonders für Geschäftsreisen und Transaktionen (Vertragsabschlüsse, Käufe/Verkäufe). Mentaler „Rückenwind“ für das Streben nach einem „käuflichen“ geistigen Ziel.

Shatabisha: 6°40' - 20°00' Wassermann

Shatabisha: die hundert (shata) Ängste (bisha). Bewusstsein der Gefahren, die das Leben bedrohen. Doch die Angst ist hier nicht lähmend, sondern beflügelt den Menschen auf seinem Weg zur Vollendung. Diese "Angst" bedingt den Mut, die Selbstachtung, die Abscheu vor Gier und Rücksichtslosigkeit. Bisha kann auch "Stern" bedeuten -- aus Angst wird Klarheit, der Schatten wird zum Licht gewandelt.
***G: Wollen Licht in diese Welt bringen, gelten als kompromisslos wahrheitsliebende Richter. Ausdauernd, auch gegenüber Widerständen, mutig, taktvoll, gelehrt, sanft, auch wenn sie manchmal schärfere Töne anschlagen.
Der Shatabisha-Tag ist von unruhiger mentaler Energie. Unternehmungen, die zum Vornherein problematisch oder heikel scheinen, sollten besser vermieden werden. Besser für Musik, Reisen oder Sex.

Purva-Bhadra: 20°00' Wassermann - 3°20' Fische

Pegasus, das geflügelte Himmelspferd, schmückt den westlichen Abendhimmel der nördlichen Hemisphäre und dominiert astronomisch diese Konstellation. Dieses Wunderpferd war ein Kind des Meeresgottes Poseidon und der Höllenschlange Medusa. Doch erst nachdem Perseus Medusa tötete, konnte das Pferd Pegasus seiner Mutter Medusa entweichen und wurde danach zum unentbehrlichen Reittier des Perseus. Diese Verwandlungen des arachaischen Tierwesens ohne Individualität (Schlange) zum mentalen Wesen (Mensch) ist das Thema der letzten drei Mondkonstellationen. In Purva-Badhra wird der physische Körper gereinigt, reorganisiert und so auf den Ausstieg aus dem Rad der Wiedergeburt oder auf einen weiteren Durchlauf vorbereitet.
***G: Durchdrungen von klarem Geist, fest im Sattel sitzend, versucht Ordnung und Struktur in die Materie zu bringen. Der "innere Ritter", der siegen will. Gutes logisches Denkvermögen, mentale wie körperliche Reinlichkeit.
Dieser Mondtag kann anstrengend werden, die Lebenskräfte verbrauchen sich leicht. Nichts Neues, so wird geraten, soll begonnen werden, doch sehr gut für die Pflege der innerlichen wie äusserlichen Gesundheit (Bäder, Sport, Massage etc.).

Uttara-Bhadra: 3°20' Fische - 16°40' Fische

Hier soll der mentale Körper durch Selbstlosigkeit und Mitleid gereinigt werden. Der Buddhismus z.B. verlangt die Erlösung aller Lebewesen; denn solange auch nur ein Wesen auf dieser Welt leidet, können alle anderen nicht erlöst werden. Archetypus: Kadhamenu, die göttliche Kuh, die einem Weisen der Urzeit zur Pflege überlassen wurde. Dieser heilige Mann widmete sein Leben ganz der Meditation und Andacht; so fand er nur wenig Zeit, Haus und Hof zu bestellen. Doch dies war nicht weiter schlimm: Besagte Kuh lieferte nicht nur Milch, Käse, Brennmaterial, Medizin und Leder, wie ihre heutigen Schwestern, sondern alle Gaben, deren ein Mensch bedarf. Eines Tages wollte ein habgieriger König dem Weisen diese Wunderkuh stehlen; da brachte sie sogar Krieger und Waffen zum Schutz ihres Meisters hervor. So kann der unter Uttara-Badhra Geborene das Vertrauen entwickeln, dass alles da ist, was er braucht, und unbelastete Mildtätigkeit entwickeln. Die richtige mentale Einstellung kann Berge versetzen!
Der Tag mit dem Mond in Uttara-Badhra ist von stabiler mentaler Energie. Einer Heirat, dem Antritt einer neuen Arbeit oder einer Grundsteinlegung steht nichts im Wege. Was Bestand haben soll, kann heute begonnen werden.

Revati: 16°40' Fische - 30°00' Fische

Revati bringt alle vorangegangenen Prozesse zum krönenden Abschluss, sie vereinigt in sich die lieblichsten Seiten ihrer 26 Schwestern. Dem Fixstern Sirrah (a-Andromeda) schreiben die Araber zu, dass die unter ihm Geborenen ein gutes Verhältnis zu anderen Menschen haben und sehr beliebt sind. Sirrah steht in Revati, und die beste Freundin letzterer ist Venus: wenn Schönheit, Ästhetik und Kraft (Venus) in den Dienst der Allgemeinheit (Revati) treten, findet Venus ihre Erfüllung. Der Baum ist ausgewachsen und schenkt seine süssen Früchte.
***G: Angenehme, charismatische Ausstrahlung. Besitzen magischen Zauber, bringen die ernstesten Gemüter zum Lächeln. Kluge, uneigennützige Ratgeber, natürliche Autoritäten. Fürchten Abhängigkeiten, lieben die Freiheit über alles.
Dem Revati-Tag ist eine sanfte mentale Qualität zu eigen. Kreativität stösst auf wenig Widerstand, die positiven Kräfte sind stärker als sonst.

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