Isabelle Eberhardt

Geboren am 17. Februar 1877, 6.00 Genf (entspricht damals 5.30 GMT)                   Horoskop

Im folgenden Text geht es weniger um die Auslösungen im Detail als um die Erörterung einer ungewöhnlichen Kindheit und Jugend sowie eines sehr abenteuerlichen Lebens.

Ausserehelich geboren (Venus-Neptun), wächst sie einem multikulturellen Hause auf, wird gebildet von einem russischen Hauslehrer, der „Türkisch, Arabisch und Deutsch ebenso fliessend spricht wie Russisch“. Isabelle ist eine begeisterte Schülerin, liest sich schon früh durch alle mögliche Erwachsenenliteratur, in der Freizeit malt und zeichnet sie, arbeitet im Garten, denn „Vava“ (Lebensgefährte der Mutter), bestrebt, seinen Traum vom einfachen Landleben zu verwirklichen, hält die Kinder, Jungen wie Mädchen, wenn immer möglich zur Arbeit in der freien Natur an. Sie klettert mit ihrem Bruder Augustin – ihrer Jugendliebe – auf Bäume, sie spaltet Holz und reitet. Die anarchistische Doktrin macht keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern, und gemäss dieser Maxime kleidet sich Isabelle wie ein Junge und verschmäht jedes weibliche Zubehör. „Im Hof war ein Junge damit beschäftigt, Holz zu hacken; grossgewachsen, kräftig, ungefähr sechzehn Jahre alt; volles rundliches Gesicht, bartlos, dunkles Haar... es war Isabelle Eberhardt. Ich kam im ersten Moment gar nicht darauf, dass es sich um ein Mädchen handeln könne“, erzählt ein Besucher von damals. „’Haben sie meine Tochter Tochter gesehen?’, fragte mich T..., ‚sie trägt Männerkleidung, was komfortabler ist, wenn sie in die Stadt geht.’“

Auch die Fortsetzung ihres Lebens ist höchst ungewöhnlich, zumindest für jene Zeit. Isabelle wendet sich vor allem aufgrund einer Freundschaft zu einem Armenier, der Attaché am türkischen Konsulat ist, dem islamischen Kulturraum zu, fühlt sich magisch angezogen. Jener Freund führt sie auch in die Lehren des Islam ein. Im Alter von 20 Jahren bricht sie auf nach Nordafrika. Sie zieht herum, oft als Mann verkleidet, um mehr Freiheiten zu haben, schreibt, sieht, hört und wandert.

(Quelle: Eglal Errera, Isabel Eberhardt, Lenos Basel 1989)

 Zunächst wurde vermutet, dass sie in einer Katastrophe umkam, im Alter von 27 Jahren; die Umstände scheinen nie restlos geklärt worden zu sein.*

Was das Horoskop angeht, sei vor allem darauf hingewiesen, dass der Herrscher von 1 (Uranus), Sonne und Pluto (Herrscher von 10) in einer T-Quadratur angeordnet sind – also als eigentliche Herrscher der Grundbereiche AC, Sonne und MC. Die Konstellationen, die direkt mit dem MC zu tun haben, sind allesamt Plutokonstellationen! Ab 21 Jahren ist diese Plutophase angesagt, nachdem sie mit 20 Jahren (im unteren Rhythmus) Pluto überquert hatte. Ebenfalls mit 20 Jahren wird im Rahmen des Jupiter (im oberen Rhythmus) die Mitauslösung des Mars fällig. Sie wird also der Bestimmung regelrecht entgegengetrieben und entfaltet eine Radikalität als „Botschafterin der Kulturen“, wie sie sich bis heute wohl höchst selten wiederholt hat.
Ihr Tod fällt auf die Mitauslösung des Pluto innerhalb der Venusphase (im unteren Rhythmus). Pluto und Venus stehen im Spiegelpunkt zueinander, beide sind im ersten Quadranten. Es gibt Angaben, wonach sie sich 1900 in Oued-Souf (Algerien) niedergelassen und einen gewissen Slimane Ehni nach ausschliesslich islamischer Sitte geheiratet hatte.
Dies würde in etwa der Pluto-Hauptauslösung entsprechen. Weitere erstaunliche Fakten über ihren Lebensweg und Hinweise zu ihren Werken finden sich auf http://users.antrasite.be/ppoisse/Documents/ainSefra.htm (einer Seite über Ain-Sefra, wo sie gegen Ende ihres Lebens angekommen war).

*Die Frage bleibt, ob sie am 21. Oktober 1904 ausschliesslich wegen der Überschwemmungen, die Oued-Sefra heimsuchten, gestorben ist. Von den Franzosen in Algerien wurde sie stark beargwöhnt, und da Venus-Pluto(-Uranus), so wie die Konstellation bei I.E. steht, extremen Clancharakter hat, könnte die Katastrophe dazu benutzt worden sein, sich ihrer zu entledigen. Jedenfalls sind die Umstände ihres Todes nicht so klar, wie es scheint. Auch ihr Journalismus und ihre weiteren Veröffentlichungen dürften nicht dazu beigetragen haben, den Unmut der Kolonialherren zu besänftigen