...Impressionen eines Gärtners...

I

Das Vorhandensein von Pflanzen schlechthin:

Hier hat es nur scheinbar keine Pflanzen. Gehe ich über den Sand, findet sich da und dort eine überraschende kleine Fetthenne, ein kleines Büschchen, irgend etwas -- aber besonders inszeniert ist es wirklich nicht.

  Auf derselben Insel (Fuerteventura, E) sieht ein botanischer Garten so aus. Alles wird bewässert, die Insel erhält kaum Niederschläge. Das wirkt doch schon ziemlich inszeniert, nicht wahr?

Und wenn hier schon gewohnt wird und ein Stücklein Garten vor dem Haus liegt, dann... --- wird die Pflanze auch wirklich wahrgenommen. Zwei, drei Gestalten, liebevoll gepflegt und ernährt.

Im Gegensatz dazu die Üppigkeit anderswo (hier im botanischen Garten von Bergamo I). Die Pflanzen können nicht mehr klar voneinander unterschieden werden, alles wächst ineinander. Daran hat sich der hiesige Mensch so gewöhnt, dass es ihm meist gar nicht auffällt. Eigentlich herrscht hier ein komplexes Miteinander, ein angestrebtes soziales Gleichgewicht zwischen sehr stationären Lebewesen.

Die Landschaft hat oft den Charakter eines Gartens, oder zumindest Ausschnitte, die an einen Garten erinnern. Dort, wo Menschen und Tiere gemeinsam leben, zum Beispiel.
Die folgenden Bilder sind aus dem Exmoor National Park, GB.

(für die Vergrösserung bitte anklicken)

Hier, im salzgepeitschten Grenzland des Ozeans, muss ich wieder gut hinschauen, um noch Spuren von Pflanzen zu erkennen (bei Woolacombe, West Devon GB)

(für die Vergrösserung bitte anklicken)

Und dann kann auf einer urbanen Treppenstufe auch einiges darauf hinweisen, dass sich in der Nähe Pflanzen befinden müssten -- rein schon durch den Kontrast, der entsteht.

Wenn Pflanzen vorhanden sind, entsteht Atmosphäre, Zeitgefühl, Geborgenheit... -- das Wasserelement verschafft sich seinen Platz.

Es wird an den Sommer erinnert, um sich dann vom Sommer zu verabschieden. Erinnerung an eine goldene Zeit?

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