Frida Kahlo

Biographische Hinweise zum korrigierten Horoskop

Aus der einschlägigen Literatur ist zu erfahren,, dass Frida Kahlo am 6. Juli 1907, um 8.30 Ortszeit morgens, in Coyacan, Mexico-City-Süd, geboren wurde. Ich habe aufgrund biographischer Angaben die Geburtszeit astrologisch ermittelt und kam auf 8.56 Uhr Ortszeit. Das vorliegende Horoskop ist die bereits korrigierte Fassung.

Folgende Hauptangaben lagen mir für die Korrektur zugrunde: 

1913 Kinderlähmung, für 9 Monate im Bett, rechtes Bein für immer geschwächt und dünner;
17.9.1925 Busunfall, Rückgratverletzungen, Verletzungen auch wieder am rechten Bein, im Becken von Eisenstange durchbohrt, voll von verschüttetem Goldpulver, fängt danach im Spital zu malen an;
1929 Heirat mit dem Maler Diego Rivera;
1930 Fehlgeburt;
1932 erneute Fehlgeburt, Tod ihrer Mutter;
1939 Scheidung im gegenseitigen Einverständnis, angeschlagene Gesundheit, Alkoholprobleme;
ab 1940 zunehmende Anerkennung als Malerin;
8.12.1940 Wiedervermählung mit Diego Rivera;
1946 Wirbeloperation in New York, Beginn Drogensucht;
1953 erste Einzelausstellung in Mexico, Amputation des rechten Fusses, verliert körperlich und geistig immer mehr die Kontrolle;
1954 Tod.
Weitere Angaben: Zahlreiche Liebesaffären.

Einige astrologische Gedanken zum Lebenslauf:

Beim Betrachten des obigen Ablaufes fällt ein Siebenjahresabstand auf: 1925, 1932, 1939, 1946 und 1953 finden immer in irgendeiner Form Auflösungsgeschehen statt. Im Horoskop finden wir eine massive Konstellation von Haus 11 zu Haus 5, eingebunden in die Uranus-Neptun-Opposition. Als Konstellation wird diese durch den Stand des Neptun in Haus 11 gleich verdoppelt. Bei der ersten Überquerung des Merkur in Haus 12, im Rahmen der ersten Sonne-Auslösung (über sie wird u.a. Uranus-Neptun mitausgelöst), erkrankt sie an Kinderlähmung. Merkur ist Herrscher von Haus 2, die Kinderlähmung an sich entspricht Uranus-Neptun.

So ist sie, obwohl sie keine Planeten im ersten Quadranten hat, bei jeder markanten Auslösung in allen ihren Siebenjahresphasen körperlich betroffen. Über die zusammenhängenden Konstellationen lösen sich ständig die grossen Oppositionen vom 11. ins 5. Haus wieder aus – ein ununterbrochener Mutationsprozess, im vierten Quadranten festgelegt als nicht verfügbare Wirklichkeit. Ihre subjektiven Bedürfnisse, ihr Lebenshunger stehen dem radikal entgegen. Es geschieht ihr also, sie muss ihr Leben, gekennzeichnet von zunehmender äusserlicher Verkrüppelung, über sich ergehen lassen.

Sie wird gewzungen von ihrem Schicksal, ihre körperliche Verwandlung zu ertragen. In der Phase zwischen 14 und 21 finden wir den Busunfall mit 18,2 Jahren als Trauma im eigentlichen Sinne (das Trauma entspricht ebenfalls Uranus-Neptun). Phasenherrscher sind Mond und Merkur (durch Merkur erklärt sich die körperliche Ebene des Hauptgeschehens). Über die Venus-Pluto-Überquerung wird durch die Spiegelpunktverbindung zu Uranus wieder die Opposition ausgelöst; mit 18,0 Sonne und Mars, mit 18,2 Neptun und mit 18,6 Uranus. Es ergibt sich eine extreme Wandlung, auch auf körperlicher Ebene: sie wird von einer Eisenstange (Mars) durchbohrt (Venus-Pluto im übertragenen Sinne), das Rückgrat wird verletzt (Mars-Uranus). Nachher folgt das Entladen des Gestaltenden als schöpferischer Prozess (Uranus in 5); im Spital fängt sie zu malen an!

Je nach Phasendominanz löst sich diese Neptunkonstellation immer wieder anders aus. Ohne auf alle Auslösungen im Detail eingehen zu wollen, dürfte es interessant sein, einen Blick auf die Entwicklung ihres Werks zu werfen:

Auf 1928 datiert ist das „Bildnis meiner Schwester Cristina“ (Mond am MC, also Mond-Saturn,  wird überquert).

Sie macht viele Selbstbildnisse unterschiedlicher Art, auffallend oft bei Venus-Pluto-Auslösungen!

1943 entsteht das Bild „Gedanken an den Tod“, einem Selbstportrait, auf welchem sie sich mit einem Totenkopf-Emblem auf der Stirn darstellt (Überquerung Saturns als Herrscher von 5 in 8).

Das Bild „Ich und meine Papageien“, ein Selbstbildnis mit Vögeln, entsteht 1941, bei der Mitauslösung des Uranus.

1944 markiert das Bild „Die zerbrochene Säule“ den Beginn ihrer Neptunphase, in der sich ihre Gesundheit stark verschlechtert. Die Verarbeitung des Traumas (Busunfall etc.) taucht auf, die Rückgratverletzung wird zur Darstellung selbst.

In der Neptunphase entsteht auch ein zunehmender Hang zur „psychedelischen“ Darstellungsweise, etwa im Bild „Der verletzte Hirsch“, wo sie sich, von Pfeilen durchbohrt, als Hirsch mit ihrem eigenen Kopf zeigt. Ein anderes Beispiel dafür ist „Die Liebesumarmung des Universums, die Erde (Mexico), ich, Diego und Herr Xolotl“ 1949.

In ihren späten Werken (Uranus-Phase) tauchen Bilder mit starken Farben auf, oft mit Vögeln, etwa „Lebendiges Leben“, „Frucht des Lebens“ oder „Die Braut erschrickt vor dem offenen Leben“.

Gegen ihren Tod hin erscheinen marxistisch geprägte Darstellungen, wie z.B. „Der Marxismus wird die Kranken heilen“.

Erst in den frühen Neunzigerjahren (auf die Uranus-Neptun-Konjunktion im Steinbock hin!) ist Frida Kahlo wieder ins öffentlich-kulturelle Bewusstsein gekommen.

Bildbeispiele Frida Kahlos:

Selbstportrait 1940
Diego in meinen Gedanken
Selbstportrait mit Affen 1943
Die Braut erschrickt vor dem offenen Leben 1943

Die Liebesumarmung des Universums(...) 1949